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1311. November 4. o. O.

fer. V p. omn. sanct.

Heinrich, Herzog von Schlesien und Herr von Breslau, verpfändet mit Zustimmung seines Bruders Boleslaw, Herzogs von Schlesien und Herrn von Brieg, und mit Rath seiner Getreuen seinem Getreuen Friczko von Waldow und dessen Söhnen sein Dorf Gnechvicz (Gnichwitz) im Breslauer Distrikt gelegen, zu gleichem Rechte, wie es der Herzog selbst besessen, mit dem oberen und niederen Gerichte, dem Patronatsrecht, der Scholtisei, mit Freiheit von allen Diensten und Lasten auf 2 Jahre vom Martinstag an für 2000 M.; von welchem Gelde Friczko 1500 M. unter Anrechnung von 50 M., welche Herzog Heinrich ihm schuldete, bezahlt hat (der Schreiber verwechselt wiederholt quingenti mit quinquaginta), die noch übrigen (500) M. rechnet der Herzog dem Friczko und dessen Söhnen für die ihm von Friczko geleisteten treuen Dienste an. Kann oder will Herzog Heinrich Gnichwitz nach Ablauf des Termins für 2000 M. nicht einlösen, so sollen Friczko und seine Erben das Dorf zu Lehnrecht für immer besitzen.

Z.: die Ritter Hermann v. Eychilborn, Jenlin v. Borsnicz, Henczco v. Dangelvicz (siehe über denselben die Urk. v. 9. Nov.), Sandil Bolcze; (ferner) Andreas Radac, Eberhard Walch (Gallicus) und Herr Johann Kaplan (Pfarrer von Schöneiche bei Neumarkt), qui presencia habuit in commissis (diese Notariatsformel kommt hier unseres Wissens zum ersten Mal vor, zum zweiten Mal Nov. 10, dann Nov. 12, ferner 1312 Juni 1, 1313 Sept. 2).


Gleichzeitige Kopie im Bresl. Landbuch B fol. 54b, Bresl. Staatsarch. Fürstenth. Breslau III 9b.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.